Am 16.Oktober 1954 wurde der Angelsportverein Montabaur e.V. als erster Fischereiverein im Westerwald nach dem 2.Weltkrieg gegeründet.
Zur Gründungsversammlung waren 24 Sportangler gekommen, die fast alle dem Verein beitraten und ihm so zu Leben verhalfen. Zum 1.Vorsitzenden wurde Hans Bahl gewählt, er sollte dieses Amt noch weitere 36 Jahre innehaben.
Die Verhältnisse waren so kurz nach dem Krieg bescheiden und schwierig, vor allem, was die Anpachtung von geeigneten Gewässern betraf. Außer ein paar vollgelaufenen Tongruben gab es schlichtweg keine.
Im Laufe des Jahres 1955 gelang aber doch die Anpachtung einiger dieser Gewässer und Ende 1955 verfügte der Verein über 7 dieser Weiher, was auch dazu führte, dass die Mitgliederzahl sprunghaft anstieg. In der Folgezeit entwickelte sich ein reges Vereinsleben, die Angelmöglichkeiten wurden auch durch den Besuch der damals noch üblichen Preisfischen anderer Vereine ausgeweitet.
Nachdem in den Jahren nach 1956 immer mehr der alten Tongruben von ihren Besitzern wieder reaktiviert wurden, gingen immer mehr angepachtete Weiher und die von den Mitgliedern erbrachte Kultivierungsarbeit verloren. Dies war umso bedauerlicher, als in unmittelbarer Umgebung die Angelvereine wie Pilze aus dem Boden schossen und somit bei sinkendem Angebot die Konkurrenz um die verbliebenen Gewässer zunahm. Es kam zu einem Umdenken im Verein, man versuchte nun durch den Erwerb von Eigentum eine größere Unabhängigkeit von den fluktuierenden Anpachtungen zu erlangen.
Als Erstes gelang es im Jahre 1960 von der Tonfirma Weber in Staudt einen halben Weiher zu kaufen, er erhielt daher den Namen Weberweiher, so, wie er auch heute noch heißt. Der erste Schritt war getan!
Der Verein machte aber nicht nur in Sachen Fischerei von sich reden, es fanden sich auch begabte Narren unter den Mitgliedern, die in den Jahren 1955 bis 1964 gut besuchte öffentliche Kappensitzungen veranstalteten.
Die Bemühungen um Eigentum konzentrierten sich dann auf ein Areal in der Gemarkung Niederahr, wo sich ein Gelände mit einem aufstaubaren Zulauf befand. Nach langen und zähen Verhandlungen mit insgesamt 39 Eigentümern gelang auch dieser Ankauf einschließlich der notwendigen Fischereirechte. Es wurde unter unermüdlicher Anstrengung der Mitglieder eine respektable und voll funktionsfähige Fischzuchtanlage erstellt, die am 21.September 1963 mit einem großen Fest unter großer Beteiligung der Bevölkerung eingeweiht wurde. In den Folgejahren wurden weitere Zuchtteiche gebaut und die Anlage vervollkommnet. Das Gelände befindet sich noch heute in Vereinsbesitz, ist aber zur Zeit an einen anderen Verein verpachtet.
In den nun folgenden Jahren wurden an den verschiedenen Gewässern Schutzhütten in Holzbauweise errichtet, die aber nach Auslaufen der Pacht auch immer wieder verloren gingen. Ein besonderer Schlag war im Jahre 1972 der Brand einer dieser Hütten, bei dem auch wertvolle Erinnerungsstücke aus der Vereinsgeschichte verloren gingen.
Nachdem es gelungen war, auch die zweite Hälfte des Weberweihers von der Gemeinde Staudt zu kaufen, wurde 1979 der Bau eines festen Hauses auf diesem Gelände in Angriff genommen, wiederum unter erheblicher Eigenleistung der Mitglieder. Die Fertigstellung erfolgte noch im gleichen Jahr, und so steht uns das Haus auch heute noch zur Verfügung.
Im Jahre 1990 ging eine Ära zu Ende. Hans Bahl, der den Verein seit seiner Gründung 36 Jahre lang als 1.Vorsitzender geführt und geprägt hatte, gab sein Amt in einer Feierstunde in jüngere Hände. Sein Nachfolger wurde Dr.Hanns-Otto Jacke. Seine Amtszeit brachte so manche Neuerung, aber keine Änderung der bisher so erfolgreichen Vereinsstrategie, nach Möglichkeit Vereinseigentum zu erwerben. So bot sich uns die einmalige Gelegenheit, auf einer Länge von 4,5 km die alleinigen Fischereirechte an einem Abschnitt des Gelbachs zu erwerben. Nach langen und zähen Verhandlungen wurde der Kauf 1997 perfekt gemacht. Der Verein verfügte nun auch über ein Fließgewässer, und dies in einer der reizvollsten Landschaften des Westerwaldes. Möglich wurde dies auch durch die in vielen Jahren zuvor veranstalteten Fischerfeste, die in weitem Umkreis einen legendären Ruf besaßen.
Im Jahre 2000 gab Dr.Hanns-Otto Jacke nach zehn Jahren Vereinsvorsitz die Amtsgeschäfte wiederum in jüngere Händer, an Peter Fabian, der dem Verein noch heute vorsteht.
Heute präsentiert sich der Verein in harmonischem Miteinander der Mitglieder, schuldenfrei mit Eigentum und in der Gewißheit, dass uns unser schönes Hobby noch lange erfreuen wird.